Parteitag der Stainzer Volkspartei Neu: Aus sechs mach eins

LR Dr. Christian Buchmann zu Gast in der Mehrzweckhalle Stainztal. Bürgermeister OSchR Direktor Walter Eichmann als ÖVP-Spitzenkandidat gewählt.

IMG_7951Die erste Stimmabgabe im Mehrzwecksaal blieb dem Singkreis Stainztal unter der Leitung von Franz Ganster vorbehalten, der dem Ortsparteitag mit seinem Lied „Kemmt’s lei eina in die Stubn“ eine familiär-verbindende Linie vorgab. In seiner Begrüßung hieß Hausherr Bürgermeister Johann Goigner alle Gäste, darunter LR Christian Buchmann, Bezirksparteiobmann Manfred Kainz, Bezirksgeschäftsführer Mag. Jürgen Kovacic, Altbürgermeister Johann Tomberger, Bezirksbäuerin Maria Ruhhütl, Frauenbewegung-Obfrau Mag. Barbara Kümmel, Frau-in-der-Wirtschaft-Sprecherin Monika Wenzl, Frauenbewegung-Altobfrau Luise Hölzl, JVP-Obmann Christian Marx und alle Bürgermeister und Ortsparteiobleute, herzlich willkommen.

„Wir haben uns anfangs gewehrt“, berichtete Ortsparteiobmann Anton Ruhri von einer intakten Parteistruktur in Georgsberg, die jetzt voll hinter der Strukturreform stehe. „Es soll mehr als die Summe aller Teile herauskommen“, bezeichnete Barbara Kümmel aus Marhof die Fusion als eine Vernunftehe. Die Bedeutung eines starken gemeinsamen Auftritts unterstrich der Rassacher Johannes Unterkofler, während Bürgermeister Walter Eichmann der Themenführerschaft in der künftigen Konstellation das Wort redete: „Wir freuen uns auf die Herausforderung.“ Mit dem Blick auf die Reform 1968 holte Johann Tomberger aus Stainztal etwas weiter aus: „Wichtig wird sein, die Grundbedürfnisse der Menschen zu befriedigen.“ Von einer schlechten Präsenz berichtete der Stallhofer Josef Halbwirth, der den Zusammenschluss vollinhaltlich begrüßte.

„Ich habe zuerst nicht daran geglaubt“, zeichnete Bezirksobmann Manfred Kainz recht klar den von den Reformpartnern ÖVP und SPÖ im Landtag beschlossenen Weg der Gemeindestrukturreform nach. Er betonte seine hohe Wertschätzung für die Gemeindevertreter im Bezirk, die sich in Sitzungen, Klausuren und Steuerungsgruppen in den Aufbau eingebracht haben. „Die Großgemeinde Stainz zählt zu den begünstigten Regionen“, listete er die positiven Vorzeichen Bevölkerungswachstum, Wirtschaft, Arbeitsplätze und Infrastruktur auf. Freilich: Im Bereich Verkehr müsse eine gute Anbindung an die Koralmbahn angestrebt werden. Die Reform in Zahlen: Die vierzig Gemeinden werden auf 15 reduziert, Stainz wird als zweitgrößter Ort des Bezirks 8.498 Bewohner aufweisen, der neue Gemeinderat 25 Mandatare umfassen.

Nach den Berichten der sechs Gemeinden über die erfolgten Prüfungen der Finanzgebarungen, stellte Walter Eichmann die künftige ÖVP-Neuorganisation vor. „Wir haben ein breit aufgestelltes Team vorgesehen“, betonte er, den großen Herausforderungen nur im gemeinsamen Engagement begegnen zu können. Gebildet wird der neue Ortsvorstand aus Obmann, vier Stellvertretern, den Ortsteilsprechern, Finanzreferent samt Prüfern, Schriftführer und den Teams Organisation, Teilorganisation und Fachbereiche. In seiner Grundsatzrede sprach Eichmann Verwaltungszusammenführung, fachliche und freundliche Betreuung der Bürger/innen, wirtschaftliche Infrastruktur, Verkehrsentwicklung und Flächenwidmungsplan als wichtigste Vorhaben an. Mehr emotional besetzt als echte „Baustellen“ bezeichnete er Vereinsleben, Feuerwehren, Kindergärten und Schulen, die ihr Angebot bereits jetzt gemeindeübergreifend verstehen. „Mit der Umsetzung fangen wir heute an“, appellierte er, die Veränderung als Chance zu sehen.

Dann der große Moment: Einstimmig fassten die Mitglieder den Beschluss zur Einbringung der einzelnen Ortsparteien in die Stainzer Volkspartei Neu. Anschließend erfolgte in geheimer Abstimmung die Wahl von Bürgermeister Walter Eichmann zum neuen Obmann und danach die weiteren Funktionsträger per Handzeichen. Hier die Auflistung: Obmannstellvertreter Karl Bohnstingl, Johannes Unterkofler, Ernst Kahr, Johann Goigner; Ortsteilsprecher Karl Bohnstingl, Martha Sackl, Johannes Unterkofler, Walter Eichmann, Johann Goigner, Josef Habwirth; Finanzen Walter Ruhhütl, Johann Kölbl, Anton Tschuchnik, Christian Bernhard; Finanzprüfung Erich Brandstätter, Josef Halbwirth; Schriftführung Andrea Windisch, Gerhard Langegg; Organisation Kurt Moser, Peter Wallner, Erna Safran, Christian Bernhard, Ernst Kahr, Monika Waterl; Teilorganisationen Karl Harzl jun. (Bauernbund), Barbara Kümmel (Frauenbewegung), Walter Resch (ÖAAB), Alois Haagen, Eleonore Steinbauer (Seniorenbund), MSc Gernot Hiebler (Wirtschaftsbund); Fachbereiche Johannes Unterkofler (Jugend), Silvia Sonnleitner, Erich Brandstätter, Peter Wallner (Kultur), Werner Gaich, Werner Weißensteiner, Karl Bohnstingl (Sport), Barbara Kümmel, Monika Waterl, Manuela Steinbauer, Andrea Hiebler, Erna Safran, Kurt Moser (Frauen & Soziales); Barbara Kümmel, Andrea Hiebler, Maria Steinbauer, Georg Fuchshofer, Manuela Jakob, Andrea Windisch, Harry Schneeberger (Öffentlichkeitsarbeit); Markus Kainz, Josef Simon, Gottfried Rumpf, Johannes Haas, Werner Weißensteiner, Gerhard Kasper, Karl Bohnstingl, Josef Halbwirth; Johann Goigner, Gernot Hiebler, Michael Ruppert, Josef Hegedüs, Ernst Kahr (Umwelt & Energie); Peter Wallner, Dipl.-Ing. Roland Krois, Christian Bernhard, Barbara Kümmel, Johann Goigner, Gottfried Rumpf, Walter Eichmann (Leitbildentwicklung); Gernot Hiebler, Roland Krois, Johann Goigner, Barbara Kümmel, Karl Bohnstingl, Walter Eichmann (Standortentwicklung).

„Es ist ein historisches Ereignis“, attestierte LR Christian Buchmann den Delegierten eine hohe Grundhaltung in ihrer Entscheidung. Er führte seine drei „P“ (Politik, Programm, Personen) ins Treffen, die er für eine gute Zukunft in der Region gut umgesetzt sehe. Warum einschneidende Maßnahmen notwendig seien? „Wir haben zu lange über unsere Verhältnisse gelebt“, redete er einer Sparsamkeit vor allem im Bund, dessen Schuldenstand 74% der Wirtschaftsleistung ausmachten, das Wort. „Sie zählt bereits zur Innenpolitik“, kam er auf die EU-Wahl im Mai zu sprechen. Bei aller berechtigten Kritik dürfe man nicht vergessen, dass die EU der Steiermark 2.000 neue Arbeitsplätze pro Jahr, den Vorteil der offenen Grenzen und ein Fördervolumen von 2,5 Milliarden Euro beschert habe. Mit Othmar Karas könne die ÖVP einen einflussreichen Vertreter als Spitzenkandidaten aufbieten.

Die gemeinsam gesungene Landeshymne bildete den Abschluss eines eindrucksvollen Ortsparteitages, bevor es – quasi um Kräfte für die kommenden Aufgaben zu sammeln – zum Buffet ging.