Höchster steirischer Bundesheerpersonalvertreter bei Amon und Kainz

Mally in Stainz-04Höchster steirischer BH-Personalvertreter interveniert | Wie gedrückt die Stimmung derzeit beim Österr. Bundesheer ist und welche Befürchtungen die Soldaten haben, teilte Vizeleutnant Josef Mally mit der Bitte dem Ganzen entgegenzuwirken und ihn als Vorsitzender des Fachauschusses Steiermark und Mitglied des Österr. Zentralauschussvorstandes der GÖD in seinen Bemühungen zu unterstützen, dem NRAbg Werner Amon, aktueller Bereichssprecher für Inneres und Sicherheit im Nationalrat sowie Mitglied im Verteidigungsausschuss und dem WK-Regionalstellenobman LAbg a. D. Manfred Kainz in diesen Tagen in Stainz mit. 
Im Wesentlichen geht es um den Erhalt einer ordentlichen Struktur (Verbandsstruktur) für Feldbach- wie bisher- und damit verbunden die Schließung der Kaserne Fehring erst bei dementsprechender Infrastrukturschaffung in Feldbach. „Wir brauchen jeden Verband, um die Wehrpflichtigen auszubilden“, so Mally.
Weiteres ist die Festlegung der Stationierung in Aigen für das Nachfolgemodell der Alouette III – welcher Typ es auch immer sein mag- eine Sache der Priorität. Würde dieser Standort geschlossen, wäre damit eine krasse Unterversorgung vor allem auf dem alpinen Sektor gegeben.
Die kolportierte Verringerung der Pandur Radpanzer zum Mannschaftstransport beim JgB 17 in Straß müsse vehement in Absprache gestellt werden, da damit verbunden auch ein Abbau der neugeschaffenen Infrastruktur a la long verbunden wäre.
Wichtig ist ebenso der Erhalt der Militärmusik Steiermark in Graz, womöglich mit Unterstützung des Landes, der auch als Attraktivierung des Grundwehrdienstes zu sehen ist. So habe dieses schon anläßlich des „ÖBH 2010“ Konzeptes um 7 Arbeitsplätze „bluten“ müssen. Wie man vernehmen musste, sind auch die 24 grundwehrdienstleistenden Militärmusiker aufgrund der momentanen Unsicherheit nicht bereit, ihren Dienst zu verlängern und wollen abrüsten, somit wäre die Militärmusik Steiermark ab Jänner 2015 nicht mehr spielfähig.
Amon sieht vor allem Handlungsbedarf bei der Verhandlung um entsprechende Sicherheiten. Er warnt davor in Bezug auf Sicherheit das Szenario, das sich in kurzer Zeit ändern könne, zu unterschätzen. Daher müsse auch bundesweit ein entsprechendes Konzept vorliegen. „Das Sicherheitsdenken ist zu forcieren, denkt man z. B. nur an den „Cyber-Bereich“ – so würde z.B. ein 7-tägiges `black out` in Wien ein absolutes Chaos bewirken“.
Kainz sieht vor allem die regionale Wertschöpfung- das Heer „repräsentiert“ diese in Österreich mit bezifferten 36 Mio €. So ist für die Wirtschaftskammer nicht nur die Erhaltung der Sicherheit, sondern auch die Umwegrentabilität ein wesentlicher Faktor.
„Es geht aber auch darum, dass die Leute wissen, was mit ihnen passiert“, so Mally. Derzeit habe man schon rund 150 Soldaten, die keinen System-Arbeitsplatz mehr hätten, also keine definierte Verwendung. Politisch gebe es über das eine oder andere noch Verhandlungsspielraum. Solange das nicht am Tisch liege, gebe es auch von der Personalvertretung keine Zustimmung.
Auf jeden Fall brauche es ein ordentliches Dienstrecht, mit einem schlüssigen Konzept auch für zeitlich begrenzte soldatische Laufbahnen: „Unsere Attraktivität ist ja nicht so hoch, dass wir uns vieler Bewerber erwehren müssen.“ Man habe das einmal ausgerechnet, und er habe es anfangs selbst nicht geglaubt: Mit der Besoldung eines Vizeleutnants ohne Zulagen oder Wachdienste – bei einer nicht berufstätigen Ehefrau und zwei Kindern – habe dieser die Berechtigung, im Vinzi-Markt Lebensmittel einzukaufen.
Und eines müsse auch gesagt werden: „Wir nehmen oft Privatgerät mit für die Ausbildung, wir leben von hohen Engagement unserer Leute, sonst wären wir schon ganz woanders mit dem Heer“, so Mally.
Resümee des Abends: Sowohl NR Amon als auch WK-RSO Kainz wollen sich –unisono- für die Milderung der Problematik beim Bundesheer verstärkt engagieren.

@Fotos&Bericht Alois Rumpf